Studienteilnahme
Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Informationen für HausärztInnen und ApothekerInnen bzgl. einer Teilnahme an der PARTNER-Studie.
Haben Sie Fragen zur Studie oder Interesse an einer Teilnahme? Dann melden Sie sich je nach Standort gerne bei den Ansprechpartnerinnen des jeweiligen Studienteams.
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Wie läuft die Studie ab?
Eine Hausarztpraxis bildet jeweils mit einer oder mehreren Apotheken eine Kooperationseinheit, die zufällig in eine von zwei Studiengruppen (PARTNER-Interventionsgruppe oder Kontrollgruppe) aufgenommen wird. Die Wahrscheinlichkeit, einer der beiden Gruppen zugeteilt zu werden, ist gleich groß.
- Unabhängig von der Studiengruppe identifiziert und rekrutiert jede Hausarztpraxis (ggf. mit Unterstützung des Studienteams) bis zu 15 Patient*innen, die die Einschlusskriterien erfüllen.
- Ebenfalls unabhängig von der Studiengruppe nehmen alle teilnehmenden Patient*innen einen Termin in einer Apotheke wahr, bei dem die aktuelle Medikation der Patient*innen aufgenommen (auch solche, die frei verkäuflich erworben wurden) und auf mögliche Risiken überprüft wird (wie z.B. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, die jetzt oder in Zukunft relevant werden könnten).
- In der PARTNER-Interventionsgruppe findet vor dem Termin in der Apotheke ein ca. 2,5-stündiger Workshop mit Fallkonferenz statt, an dem Sie gemeinsam mit Ihrer kooperierenden Apotheke teilnehmen. Im Rahmen dieses Workshops erhalten Sie eine Fortbildung zu speziellen Aspekten von Multimedikation und Sie tauschen sich mit der Apotheke im Rahmen der Fallkonferenz über die eingeschlossenen Patient*innen aus. Weitere Details zur intensivierten Kooperation erfahren die Teilnehmer*innen der Interventionsgruppe vorab in einer spezifischen Fortbildung.
- In der Kontrollgruppe kooperieren Apotheken mit Hausarztpraxen im Rahmen der Routineversorgung.
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Was sind meine Aufgaben (Hausärzt*innen)?
- Einführung in die Studie: Wir besuchen Sie in Ihrer Praxis zu einem vereinbarten Termin und geben Ihnen und Ihrem Praxisteam eine Einführung. Im Anschluss erstellt eine Studienmitarbeiterin mit Ihrer MFA gemeinsam eine Liste mit einschlussfähigen Patient*innen unter Zuhilfenahme Ihres Praxisverwaltungssystems. Die Patient*innen auf dieser Liste überprüfen Sie dann auf Ausschlusskriterien. Dafür planen wir ca. 1,5 h mit Ihnen, ca. 2 Stunden mit Ihrer MFA ein. – das Instruktionsvideo können Sie sich jederzeit ansehen.
- Patientenrekrutierung: Bis zu 15 der so identifizierten Patient*innen bestellen Sie in den folgenden 8 Wochen in die Praxis ein, klären sie für die Studie auf und holen deren schriftliche Zustimmung ein.
- Datenerhebung: Zu drei Zeitpunkten (bei Studieneinschluss sowie 6 und 12 Monate danach) benötigen wir von Ihnen ärztliche Informationen über die Patient*innen. Weitere Studiendaten erheben Studienmitarbeiter*innen telefonisch direkt bei Ihren Studienpatient*innen.
- Falls Sie in die Interventionsgruppe gelost werden: Sie nehmen an einem ca. 2,5-stündigen Workshop mit Fallkonferenz teil, in dem Sie mit Ihrer PARTNER-Apotheke alle Patient*innen besprechen. Teilnehmende Patient*innen erhalten im Anschluss ein Gespräch mit dem/der Apotheker*in und danach ein Gespräch mit Ihnen. Um die Ergebnisse der einzelnen Prozessschritte zu erfassen, setzen wir Kurzfragebögen ein (Beantwortung in max. 5 Minuten). Einige der teilnehmenden Ärzt*innen werden zusätzlich zu einem detaillierteren Telefoninterview eingeladen.
- Falls Sie in die Kontrollgruppe gelost werden: Es kommen keine weiteren Aufgaben auf Sie zu.
Das Studienteam wird Sie bei allen studienrelevanten Aufgaben wo immer möglich unterstützen!
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Was sind meine Aufgaben (Apotheker*innen)?
Wenn Sie der Kontrollgruppe zugeordnet werden, ergeben sich folgende Arbeitsschritte:
- Zu Beginn der Studie erhält die Apotheke eine Schulung (ca. 2 Stunden) in der Studiendurchführung und wird gebeten, eine(n) administrative(n) Mitarbeiter*in der Apotheke als Hauptkontakt für das Studienteam zu benennen.
- Für jede(n) teilnehmende(n) Patienten/Patientin führt ein(e) approbierte(r) Apotheker*in eine Aktualisierung des Medikationsplans und einen Interaktionscheck durch und dokumentiert diesen für Studienzwecke. Eine Rückmeldung an die Hausarztpraxis erfolgt in Ihrem Ermessen (Zeitaufwand ca. 20 Minuten).
- Dokumentation weiterer Kontakte mit den Studienteilnehmer*innen über einen Zeitraum von 12 Monaten (10 Minuten/Patient)
Wenn Sie der Interventionsgruppe zugeordnet werden, ergeben sich folgende zusätzliche Arbeitsschritte:- Teilnahme an einem ca. 2,5-stündigen Workshop mit dem/der kooperierenden Hausarzt/Hausärztin mit Fallkonferenz und Beantwortung eines Kurzfragebogens (ca. 5 Minuten)
- Ggf. Teilnahme an einer Fortbildung der Landesapothekerkammer zur Medikationsanalyse
- Durchführung einer Medikationsanalyse auf der Basis von Patienteninformationen, die Sie vom Arzt erhalten und ein strukturiertes Patientengespräch zu ausgewählten Problemarzneimitteln (ca. 1,5 Stunden/Patient*in). Identifizierte arzneimittelbezogene Probleme werden für Studienzwecke dokumentiert.
- Ggf. Abschlussinterview mit dem Studienteam, falls hierzu eine Einladung erfolgt (ca. 1,5 Stunden)
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Habe ich einen persönlichen Nutzen?
Durch Ihre Teilnahme an der Studie haben Sie Gelegenheit, an industrieunabhängiger hausarztpraxisbasierter Versorgungsforschung zu einem hochrelevanten Thema teilzunehmen. Die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Hausarztpraxen und Apotheken bietet die Chance auf sinnvolle Arbeitsteilung im Medikationsmanagement und die Option, Hausarztpraxen zukünftig bei dieser Aufgabe zu entlasten. Zudem erhalten Sie Zugang zu Fortbildungen und Hilfsmitteln zum Management von Multimedikation und können die Zusammenarbeit Ihrer Hausarztpraxis mit Apotheken stärken. Nach Abschluss der Studie werden wir Ihnen die Ergebnisse vorstellen.
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Gibt es Risiken?
Für Hausärzt*innen: In der Intervention werden spezifisch hausärztliche Tätigkeiten, wie Medikationsüberprüfung, -anpassung und Abstimmung mit Patient*innen eingesetzt und mit dafür neu entwickelten Informationen und Werkzeugen unterstützt. Diese Unterstützung trägt dazu bei, Ihnen mehr Entscheidungssicherheit zu geben und reduziert daher eher Ihre beruflichen Risiken im Umgang mit Multimedikation.
Für Apotheker*innen: Die Studienteilnahme birgt für Sie selbst keine Risiken. Es kann sein, dass der/die Hausärzt*in im Rahmen der Studie in Abstimmung mit dem/der Patient*in beschließt, die Medikation zu ändern. Alle klinischen Entscheidungen (inklusive aller Medikationsänderungen) liegen jedoch im Ermessen des Hausarztes/der Hausärztin, benötigen die Zustimmung des/der Patient*in und werden nicht durch das Studienprotokoll festgelegt. Im Falle unerwünschter Effekte können nach dem Ermessen des Hausarztes/der Hausärztin und in Abstimmung mit dem/der Patient*in Medikationsänderungen auch wieder rückgängig machen.
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Erhalte ich eine Aufwandsentschädigung?
Wenn Sie der Kontrollgruppe zugeordnet werden, erhalten sowohl Hausarztpraxen als auch Apotheken jeweils eine Aufwandsentschädigung in Höhe von EUR 120 pro eingeschlossenem Patienten. Wenn Sie der PARTNER-Interventionsgruppe zugeordnet werden, erhalten Sie eine Aufwandsentschädigung in Höhe von EUR 180 pro eingeschlossenem Patienten.